Manuel Schröder
18.08.2014 @ 11:08 Uhr
Die Kunst der Bewegung lernen mit Taijiquan und Qigong
Taijquan, weitläufig bekannter als Tai Chi, ist eine chinesische Bewegungskunst, die genau wie Qigong, zu den Methoden zur Stressbewältigung und Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung nach der Traditionellen Chineschen Medizin gehört. Der Ursprung des Taijiquan liegt in den Kampfkünsten. Taijiquan wird heutzutage allerdings vorwiegend wegen seiner gesundheitlichen Vorzüge ausgeübt.
In China ist es üblich seinen eigenen Körper/Geist und die Gesundheit zu pflegen, solange Körper & Geist gesund sind, damit dies so lange wie möglich bleibt.
In Europa lassen wir uns erst pflegen, wenn wir selber nicht mehr können. Es muss also ein Umdenken stattfinden.
Ziel des Taijiquan/Qigong ist es durch gleichmäßig, sehr achtsam ausgeführte, also meditative Bewegungen, den Körper und die körpereigen Selbstheilungs- und Abwehrkräfte zu stärken und den Geist zu beruhigen. Äußerlich sichtbar sind nur die sanft anmütigen, anscheinend mühelosen Bewegungen. Innerlich wird der Körper durch leicht ausdehnende und wieder entspannende Bewegungen, Taiji ist nicht nur Entspannung für den Geist, trainiert.
Dabei wird die Aufmerksamkeit auf die Meridiane und bestimmten darauf verlaufenden Akupunkturpunkten gelegt. Muskeln, Faszien, Sehnen und Bänder werden innerlich stetig sanft gedehnt, entspannt und somit trainiert. Dieses Muskeltraining darf nicht mit Krafttraining verwechselt werden, obwohl der Körper mit der Zeit auch gekräftigt wird. Die Bewegungen des Taijiquan und des Qigong sind gelenkschonend, da durch die langsame und aufmerksame Ausführung dem Ausführenden genügend Zeit bleibt seine Gliedmaßen auszurichten, damit die Stellung des Körpers möglichst optimal ist.
Nicht desto trotz fängt der Körper bei dem Training des Taijiquan und des Qigong an zu schwitzen.
Der Begriff für die Gesunderhaltung in China ist YangSheng. Dies bedeutet Lebenspflege, also die Pflege des Lebens. Dies erfordert einen anderen Trainingsansatz, als er in Europa vorherscht. Mit Sport wird in Deutschland, und vielleicht auch in Europa, gerne der Satz erwähnt: "Sport ist Mord." Wenn Sport unter Leistungssportaspekten ausgeführt wird, kann der Zusammenhang zu dieser Aussage leicht hergestellt werden, da immer der Leistungsgedanke und das Gewinnen im Vordergrung steht.
Bei Taijiquan und Qigong ist dies anders. Jeder trainiert im Moment, also im Jetzt, so wie er kann und genau so ist es auch gut für die einzelne Person. Der Körper soll schon ein wenig angestrengt werden, allerdings nur so, dass der Atem immer ruhig ist und die Lungen gut und vollständig gefüllt werden können.
Jeder Mensch hat nur seinen eigenen Körper. Dieser sollte gepflegt werden, solange er gesund ist, damit er möglichst nie krank wird. Wenn er doch mal krank wird, sollte er von Grund auf kräftig und stark gegen “Angriffe” von innen oder aussen sein, damit die eigenen Selbstheilungskräfte die “Angriffe” auf den eigenen Körper entweder direkt abwehren, oder aber schnell wieder zurückdrängen können.
Lebenspflege beginnt also mit der eigenen Aktivität den eigenen Körper und den Geist selbst zu fördern und zu pflegen.
Fangen wir also an.
Herzlichst, Manuel Schröder