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Davy Brasco

14.07.2015 @ 13:32 Uhr

Anwendung von Alpha-Liponsäure – gegen freie Radikale

Anwendung von Alpha-Liponsäure gegen freie Radikale, zur Steigerung der Gehirnleistung, bei Diabetes, als Alterschutz und zur Entgiftung
Alpha-Lipon-Säure (die auch als Lipon- oder Thioctsäure bezeichnet wird) ist ein besonders bemerkenswertes Beispiel für den rasanten Erkenntnisfortschritt, den die Nährstoffwissenschaft in den letzen Jahren gemacht hat. Zwar wurden die Struktur, chemischen Eigenschaften und physiologischen Funktionen dieser körpereigenen Substanz bereits in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beschrieben, doch das tatsächliche Potential der Liponsäure blieb – von der gelegentlichen Anwendung bei Neuropathien abgesehen – lange unentdeckt. Dieser „Dornröschenschlaf“ endete vor wenigen Jahren abrupt, als die Vitaminforscher die überragenden antioxidativen Eigenschaften der Liponsäure entdeckten.

Seitdem geraten die Forscher geradezu ins Schwärmen. Einer der führenden Antioxidantienforscher der Welt, Dr. Lester Packer, Professor für molekulare Zellbiologie an der berühmten Berkeley-Universität, urteilt kurz und bündig:

„Liponsäure ist das mächtigste Antioxidans, das der Mensch kennt“.
Antioxidantien verhindern im Organismus die Zellschädigungen, die durch freie Radikale (Oxidantien) verursacht werden. Wissenschaftler streiten ja bekanntlich über vieles, aber in diesem Punkt sind sie einig: Die Schäden, die freie Radikale in unserem Körper anrichten, sind der Hauptgrund dafür, dass wir altern, dass die normalen Körperfunktionen mit den Jahren nachlassen und unser Organismus anfälliger für Störungen und Degeneration wird.

Antioxidantien (beispielsweise Vitamin C, Vitamin E, Beta-Carotin, Selen) schützen unsere Zellen vor Oxidation. Diese “Radikalenfänger” gehen biochemische Reaktionen mit den radikalen Molekülteilchen ein und neutralisieren sie auf diese Weise. Bei diesem Prozess verbrauchen sich die Antioxidantien: sie oxidieren. Deshalb müssen die Körperspeicher ständig neu mit diesen Schutzstoffen aufgefüllt werden.

Liponsäure ist nun in vieler Hinsicht ein herausragendes Antioxidans. Im Gegensatz zu anderen Antioxidantien ist die Liponsäure nämlich sowohl fett- als auch wasserlöslich. Dadurch kann sie sowohl die eher wässrigen Zellbereiche, Blut und ausserzellulärer Raum als auch die fetthaltigen Zellteile (z. B. die Zellwände, Membrane), Lipoproteine im Blut oder auch die fetthaltigen Nervenscheiden vor Oxidation schützen. Deshalb steht die Liponsäure für Dr. Packer in der Hierarchie der – synergistisch wirkenden – Antioxidantien als die „vielseitigste und mächtigste“ dieser Substanzen an erster Stelle.

Einzigartig ist die Fähigkeit der Liponsäure, sich selbst sowie die wichtigen Antioxidantien Vitamin C und E, Glutathion und Coenzym Q 10 zu regenerieren, d. h. sie stellt die volle antioxidative Kraft dieser Schutzstoffe wieder her, nachdem sie bei der Abwehr freier Radikale verbraucht worden ist. Liponsäure ist deshalb, wie Dr. Packer sagt, „das Antioxidans der Antioxidantien.“

Liponsäure und Glutathion
Dr. Packer hat bei seiner Erforschung des Wirkmechanismus von Liponsäure noch andere wichtige Erkenntnisse gewonnen. So erhöhen sich die Blutwerte von körpereigenem Glutathion nach der Gabe von Liponsäure. Glutathion entgiftet den Organismus und wird von einigen Vita-minforschern als „Schlüssel-Antioxidans“ angesehen. Niedrige Glutathionwerte gelten als Anzeichen für degenerative Gehirnschädigungen und chronische Erkrankungen.
Liponsäure mit ihrer Fähigkeit, die Blut-Gehirn-Schranke leicht zu durchdringen, regeneriert das Glutathion.
Liponsäure und das Gehirn
Liponsäure ist auch „das einzige Antioxidans, das leicht ins Gehirn gelangt“, erklärt Dr. Packer.
„Ihre Moleküle sind so klein, dass sie leicht die Blut-Gehirn-Schranke durchdringen und schnell vom Gehirngewebe aufgenommen werden können.“ Dies ist deshalb so entscheidend, weil es gerade die Liponsäure ist, die die für die Gehirnzellen besonders gefährlichen Stickstoff-Radikale sowie Stickoxid unschädlich machen kann.

Gehirnleistung und Gedächtnis
Auch den günstigen Einfluss von Liponsäure auf kognitive Leistungsfähigkeit und Gedächtnis, sowie für die Prävention und Behandlung von Schlaganfällen haben Dr. Packer und seine Kollegen in der Berkeley-Universität untersucht. Die Experimente wurden zunächst mit Ratten und Mäusen durchgeführt und zeigten vielversprechende Ergebnisse. Alte Mäuse, die den Weg durch ein Labyrinth finden und erinnern mussten, lösten diese Aufgabe mit der Hilfe von Liponsäure deutlich schneller und ihre Leistung entsprach – oder übertraf – die von Mäusen, die nur halb so alt waren. Dr. Packer nimmt an, dass die Liponsäure „verbrauchte Schaltkreise in gealterten Gehirnzellen repariert und revitalisiert.“ Die Gedächtnisverbesserung wird also nicht durch die Bildung neuer Neuronen erreicht, sondern durch die Reaktivierung der Rezeptoren an den Membranen der Nervenzellen, die die Weiterleitung von Reizen im gesamten Gehirn kontrollieren.
Diabetische Nervenstörungen (Polyneuropathie) und
Störungen des Zuckerstoffwechsels
Neuropathie
Während die antioxidativen Wirkungen der Liponsäure – nicht zuletzt durch die Aufsehen erregenden Forschungsarbeiten von Dr. Packer und seinen Kollegen an der Berkeley-Universität – erst in den letzten Jahren bekannt wurden, ist ihr Wert in den Behandlung der diabetischen Neuropathie seit langem erwiesen. Bei dieser schmerzhaften Folge-Erscheinung der Zuckerkrankheit werden die Nervenzellen, vor allem der Arme und Beine, attackiert und langsam zerstört. Liponsäure hemmt diesen degenerativen Prozess, wie zahlreiche Untersuchungen belegen. Bei einer dieser Untersuchungen (D. Ziegler, 1995) wurden 320 hospitalisierten Patienten 600 mg Liponsäure täglich verabreicht. Nach einem Zeitraum von nur 3 Wochen wurden bei 80 % der Teilnehmer deutliche Verbesserungen, insbesondere eine signifikante Verminderung der Schmerzintensität, festgestellt.

Blutzuckerstörungen, Glykolisation
Das Hormon der Bauchspeicheldrüse, Insulin, hat die Aufgabe, Glukose (Zucker) für die Energieproduktion über den Blutstrom in die Zellen zu befördern. Ist der Zuckerstoffwechsel gestört, werden die Zellen insulin-resistent und eine überschüssige Menge Zucker kreist im Blutstrom. Diese Glukosemoleküle können sich dann an Proteine binden, ein pathologischer Stoffwechselprozess, der Glykolisation genannt wird. Die durch Glykolisation entstehenden Moleküle werden als AGEs (Advanced Glycolisation Endproducts) bezeichnet. AGE ist passenderweise das englische Wort für Alter; in der Tat werden AGEs heute als einer der Hauptursachen für vorzeitige Alterungsprozesse angesehen. Beispielsweise beeinflussen AGEs die Herstellung von mehr als 50.000 ver-schiedenen Proteinen, die der Körper für die Regulierung seiner Funktionen produziert, darunter viele lebenswichtige Enzyme. Wenn sich Glukose an diese Enzyme bindet, werden sie deaktiviert und unfähig, ihre Aufgaben zu erfüllen.

Eine der wichtigsten Proteinstrukturen im Körper ist das Collagen. Collagen ist das feste, aber flexible Bindegewebe, welches das Skelett zusammenhält, also die Muskeln an die Knochen bindet. Collagen ist die Grundsubstanz für Blutgefässe, Haut, Lungen und Knorpelmasse. Wenn Collagen glykolisiert wird, bilden sich AGEs, wodurch das Collagen seine Flexibilität verliert. Blutgefässe, Lungen und Gelenke versteifen und die Haut welkt. Im Auge trüben AGEs die Proteine der Augenlinse und verursachen so grauen Star.Klebrige AGEs bilden Proteinklumpen, die den Ablagerungen ähneln, die man im Gehirn von Alzheimerpatienten gefunden hat. Tatsächlich enthielten diese Ablagerungen dreimal so viele AGEs wie normale Gehirne, sodass vermutet wird, dass AGEs zumindest teilweise für die Progression dieser schrecklichen Krankheit verantwortlich sind. Alpha-Liponsäure ist eine der wichtigsten natürlichen Substanzen, die in der Lage sind, die Insulinresistenz zu bekämpfen. Bei intravenösen Gaben von 100 mg zeigte sich eine Verbesserung der Glukoseaufnahme in die Zellen um 50 %. Dadurch kann das Risiko der Bildung von zerstörerischen AGEs deutlich gesenkt werden.
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