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30.07.2007 @ 18:40 Uhr

In 4 Wochen zur Traumfigur?!

Slogans, wie diesen lieรŸt oder hรถrt man immer wieder in den Medien โ€“ Stimmt das aber alles so? Wie schnell Trainingsfortschritte sichtbar werden, stellt eine der wohl sehnsรผchtigsten Fragen von vielen Trainingsbeginnern dar. Man(n) und Frau erhoffen sich mรถglichst zรผgige und mรถglichst deutliche Fortschritte.

Da jeder Mensch ein wenig anders auf Training reagiert und es zu interindividuellen Unterschieden kommt, kรถnnen folgenden grundlegende Einflussfaktoren bei dieser Frage hilfreich sein.

Bei der Herausbildung von Trainingsfortschritten kommt es hauptsรคchlich auf das Alter, die Trainingserfahrung, das Geschlecht und die Kรถrperverfassung der Person an. Weitere Faktoren sind Ausgangsniveau, evtl. gesundheitliche Nebenbedingungen und genetisches Potential des Sporttreibenden.

Mit dem ร„lterwerden sinkt der Muskelanteil im Kรถrper, der Stoffwechsel wird langsamer und die Leistungsfรคhigkeit des Herz - Kreislauf - Systems sinkt statistisch gesehen jenseits des 30. Lebensjahres pro Dekade etwa um 5% ab. Auch der Hormonpegel flacht im Zuge des Alterungsprozesses ab. Auf ein Training wird daher ein weniger zรผgiger reagiert, als in noch jรผngeren Jahren.

Leichte Unterscheide ergeben sich auch in Bezug auf das Geschlecht. Mรคnner haben z.B. von Natur aus einen hรถheren prozentualen Muskelanteil im Kรถrper als Frauen. Dieser liegt bei ca. 35% (normal) bis etwa 50% (trainiert). Bei Frauen liegt dieser hingegen bei etwa 20% bis etwa 40%. Zudem wird Mรคnnern nachgesagt, dass sie aufgrund ihres Hormonpegels schneller auf ein Krafttraining reagieren als Frauen. Frauen reagieren hingegen schneller auf ein Beweglichkeitstraining als Mรคnner. Beim Ausdauertraining ergeben sich leichte Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Fรผr beide Geschlechter kann im Allgemeinen gesagt werden, dass sich z.B. nach einem 12-wรถchigen Krafttraining Kraftzunahmen (keine Muskelmassenzunahme) von etwa 30 - 55% bezogen auf das Ausgangsniveau erreichen lassen.

Die aber wohl grundlegenste Regel der Trainingslehre betrifft das Ausgangsniveau: Je geringer, desto steiler sind die anfรคnglichen Verbesserungen. Die Betreuung eines erfahrenen Sportlers ist somit anspruchsvoller, als die eines Anfรคngers. Hat derjenige schon einmal ein forciertes Training betrieben und anschlieรŸend eine Pause gemacht, so kommen die Anpassungen meist schneller wieder zum Vorschein, als bei einem vรถlligen Anfรคnger.

Einen weiteren Einflussfaktor ergibt sich aus der verwendeten Trainingsmethode. Anpassungen, die z.B. durch ein koordinativ ausgerichtetes Training erzielt werden, zeigen sich unmittelbar im Anschluss an die Trainingseinheit. Beim Kraft- und beim Ausdauertraining verhรคlt es sich anders. Diese Anpassungen bilden sich erst im Anschluss an die Regenerationsphase heraus.

Da z.B. Muskelkraft hauptsรคchlich ein Produkt aus Koordination, Muskelqualitรคt und โ€“Quantitรคt ist, sind Kraftzunahmen in den ersten drei bis vier Trainingsmonaten ein alleiniges Resultat einer verbesserten Technik und nicht auf Muskelwachstum zurรผckzufรผhren (DE MAREES, Sportphysiologie 2003). Es ist daher anzunehmen, daรŸ ein Muskelwachstum und eine Reduktion von Kรถrperfettgehalt erst anschlieรŸend langsam beginnt. Somit ist die RegelmรครŸigkeit des Trainings in dieser Zeit maรŸgeblich und weniger dessen Intensitรคt. Ganz im Gegenteil: Eine zu hohe Trainingsintensitรคt fรผhrt eher zu mรถglichen Schรคden oder es nimmt vorzeitig die Freude am Sport.

Obiges Beipspiel zeigt, dass jemand, der z.B. 20 Kilo Gewicht reduzieren mรถchte, dieses Ziel wohl kaum innerhalb weniger Wochen erreicht, selbst wenn er/sie es auf drei oder vier Stunden Joggen pro Woche und einem damit verbundenen Kalorienverbrauch von geschรคtzten 2000 kcal bringen wรผrde.

Als Fazit lรคsst sich daher festhalten, dass das alte Sprichwort โ€žGut Ding, will Weile habenโ€œ zutreffend ist. Je nach Trainingsziel und Kรถrperzustand sollte man sich wenigstens ein Vierteljahr - besser ein halbes Jahr - Zeit fรผr das regelmรครŸige Training nehmen und nicht vorzeitig die โ€žFlinte ins Korn werfenโ€œ. Lรคnger aufgebaute Trainingsfortschritte sind nรคmlich nicht nur gesundheitsvertrรคglicher, sondern auch nachhaltiger.

Sascha Schrey, Dipl. Sportwissenschaftler, 2007
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