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Uwe Boeden

26.03.2010 @ 15:28 Uhr

Gewichtsreduktion

Frauen nehmen nicht nur Ernährungsberatungs- sondern auch Gewichtsreduktionsprogramme häufiger in Anspruch. Befragt man die österreichische Bevölkerung, geben mehr als ein Viertel der Frauen an, sich täglich zu wiegen. Von den Männern tun das nur zehn Prozent. Frauen bevorzugen Diäten zur Gewichtskontrolle, Männer eher körperliche Aktivitäten. Studien belegen, dass etwa doppelt so viele Frauen wie Männer regelmäßig bzw. fast immer Diät halten. Viele Männer haben noch nie in ihrem Leben eine Diät gemacht oder höchstens wenige Male. Trotzdem überwiegt bei den Übergewichtigen in den Industrieländern die Zahl der Männer bei weitem nicht so, wie man es vielleicht erwarten könnte.

Entscheiden sich Männer, bei einem Gewichtsreduktionsprogramm mitzumachen, scheinen sie öfter größeren Erfolg damit zu haben als Frauen. Dieser scheinbar paradoxe Zustand lässt sich einfach erklären: Diäterfahrene Menschen, also Frauen, haben es schwerer, erfolgreich ihr Gewicht zu reduzieren, da oftmaliges oder gar ständiges Diäthalten zu einem erniedrigten Grundumsatz, einem geringeren Energiebedarf, führen. Außerdem besitzen Frauen natürlicherweise einen höheren Fettanteil.

Als Haupthindernis fürs Abnehmen nennen Männer gerne fehlendes Wissen, Frauen leiden eher unter einem Motivationsmangel und haben oft strengere Vorstellungen in Bezug auf das Wunschgewicht.

Unabhängig vom Geschlecht kann Übergewicht zu einer Reihe von Folgeerkrankungen führen: Zuckerkrankheit, koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Arteriosklerose, Gallensteine, Gicht, Gelenksabnützungen u. v. a. m. Auch einige Krebsarten können durch Übergewicht gefördert werden. Ein hoher Anteil an viszeralem Fett, dem „Bauchfett", wie er vor allem bei Männern vorkommt, zieht ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-, Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, z. B. Diabetes, nach sich.

Von einer Gewichtsabnahme bzw. der Einhaltung des Normalgewichts profitieren Männer und Frauen. Eine Gewichtsreduktion senkt z. B. Blutfette und Blutdruck, verringert Rücken- und Gelenksbeschwerden. Das bei beleibten Männern häufig erniedrigte und bei dicken Frauen erhöhte Testosteron kann sich wieder normalisieren. Auch Depressionen, Stress und Ängste bessern sich. Männer bauen schneller das gefährliche viszerale Fett ab. Bei Frauen kann eine Gewichtsreduktion die Funktion der Eierstöcke verbessern.
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