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Sabine Kunz

07.07.2022 @ 11:11 Uhr

Darum Schwitzen wir

SchweiรŸ empfinden viele als eklig oder peinlich. Dabei ist das Sekret sehr nรผtzlich: Es kรผhlt, reinigt und schรผtzt die Haut.
Wie entsteht SchweiรŸ?

Schwitzen ist gesellschaftlich nicht akzeptiert. Dabei ist es ein natรผrlicher und notwendiger Vorgang des Kรถrpers.
Millionen winziger SchweiรŸdrรผsen verteilen sich direkt unter der Haut. Normalerweise bemerken wir sie nicht. Bei Hitze, Muskelarbeit oder Angst und Stress werden sie aktiv und bewรคssern die Haut wie ein Rasensprenger.

Warum ist SchweiรŸ nรผtzlich?

SchweiรŸ mag zwar vielen unangenehm sein, er erfรผllt aber wichtige Kรถrperfunktionen:

1. Kรผhlung:
Damit alle Organe funktionieren, muss der Kรถrper eine konstante Temperatur von rund 37 Grad halten. Wenn unser Organismus von innen beim Sport oder von auรŸen im Sommer รผberhitzt, sorgt der SchweiรŸ dafรผr, ihn wieder abzukรผhlen. Wir werden die Wรคrme los, indem die Flรผssigkeit auf der Hautoberflรคche verdunstet. Aus diesem Grund sollten wir den SchweiรŸ nicht direkt von der Stirn wischen. Sonst kรผhlt sich der Kรถrper nicht ab und die SchweiรŸdrรผsen produzieren munter weiter.
Das Verdunstungsprinzip funktioniert allerdings nur, wenn die Umgebungsluft trockener ist als die feuchte Haut. Deshalb macht uns schwรผle Tropenhitze mehr zu schaffen als der oft trockene heimische Sommer.

2. Reinigung:
Zwar ist die Leber das wichtigste Ausscheidungsorgan des Kรถrpers, aber auch die SchweiรŸdrรผsen helfen dabei, den Kรถrper zu reinigen. Sie befรถrdern Alkohole, Harnstoff, Arzneimittelreste und weitere Giftstoffe nach drauรŸen.

3. Schutz:
Die Ausdรผnstung aus ekkrinen SchweiรŸdrรผsen, die รผber den ganzen Kรถrper verteilt sind, hat einen sauren pH-Wert. SchweiรŸ sorgt damit fรผr einen Schutzmantel. Denn: Bakterien kรถnnen im sauren Milieu schlechter รผberleben. AuรŸerdem scheidet der Kรถrper zusammen mit dem SchweiรŸ den Stoff Dermcidin aus. Dieser fungiert wie ein kรถrpereigenes Antibiotikum: Er tรถtet Bakterien ab.

Warum schwitzen manche Menschen mehr?

Einige Personen schwitzen selbst an einem schwรผlen Sommertag kaum, andere bereits bei der kleinsten Bewegung. Wie viel ein Mensch schwitzt, ist vor allem genetisch bedingt. Das Geschlecht hat keinen Effekt. Das Gewicht hingegen schon: Forschende konnten in einer Studie zeigen, dass schwere Menschen mehr schwitzen. Als Ursache nehmen sie an, dass mehr SchweiรŸ notwendig ist, um den groรŸen, krรคftigen Kรถrper zu kรผhlen.

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